Das Hochwasser 1951 in Graubünden

 

Das Hochwasser 1951 im Tessin und Südbünden in der Filmwochenschau.

Quelle dieses Videos ist «SRG-Timeline», eine multimediale Chronik der Schweiz.


Hochwasser in Graubünden und im südlichen Tessin, 8. bis 11. August 1951

Der Jahresbericht der Naturforschenden Gesellschaft Graubünden berichtet:

“Rüfen gehen in Trun und Trimmis nieder.

Der Haldensteiner Brücke reisst der hochgehende Rhein den dorfwärts liegenden Pfeiler weg.

Im *Oberengadi*n durchbrechen Inn und Flazbach die Dämme, so dass die Ebene bei Samedan und Celerina zum See wird.

In Samedan stehen zahlreiche Häuser bis zum 1. Stockwerk im Wasser.

Die Verbindung mit Pontresina ist durch Zerstörung oder Beschädigung der Brücken unterbrochen.

Noch schwerer sind die Hochwasserschäden im Misox und Calancatal, wo zahlreiche Brücken, Strasse und Bahn beschädigt werden.

Da der Verkehr vollkommen unterbrochen und mehrere Dörfer abgeschlossen sind, versorgen Flieger der Armee die Bevölkerung mit Lebensmitteln. Die Lawinen des Winters und die Hochwasser des Sommers lassen die ohnehin schwierige Lage unserer Südtäler geradezu trostlos erscheinen.

Kritisch ist die Situation auch bei Castasegna, wo ein grosser holländischer Car und 2 Personenwagen durch eine Rüfe eine Strecke weit weggeschwemmt werden.

Der Bodensee steigt in 2 Tagen um 25 cm, was einer Zunahme seines Volumens von rund 140 Millionen Kubikmeter gleichkommt."
.

Quelle: Naturchronik für das Jahr 1951. Jahresbericht der Naturforschenden Gesellschaft Graubünden. Band 83 (1950-1952)
.


Am 8. und 9. August 1951 kam es auf der Alpensüdseite nach intensiven Gewittern zu Überschwemmungen. Nach vorsichtiger Schätzung beliefen sich die Schäden im Tessin auf 11 Millionen, in Graubünden auf 8 Millionen Franken. In Wirklichkeit dürften die Schäden aber weitaus höher gewesen sein. Drei Personen kamen in den hochgehenden Fluten um.

In Graubünden kam es vor allem im Misox, Calancatal, Bergell, Oberengadin und Avers zu Schäden.

Die Rhätische Bahn wurde hauptsächlich zwischen Samedan und Morteratsch sowie in der Mesolcina in Mitleidenschaft gezogen. Das Puschlav blieb jedoch verschont.

In der nebenstehenden Karte sind alle Gemeinden eingetragen, welche gemäss dem Jahresbericht der Gebäudeversicherung Graubünden versicherte Gebäudeschäden zu Verzeichnen hatten (Schadensummen in damaligem Wert).

Quellen: Gerhard Röthlisberger: Chronik der Unwetterschäden in der Schweiz. Berichte der eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft, 1991. / Conrad, H.: Die Rhätische Bahn und das August-Hochwasser 1951. “Der öffentliche Verkehr”, Heft 8, August 1952. S. 11-12
.

Zerstörte Eisenbahnbrücke bei Samedan.


Weiterführende Literatur


Conrad, H.: Die Rhätische Bahn und das August-Hochwasser 1951. In: «Der öffentliche Verkehr», Heft 8, August 1952. S. 11-12


Nachtragsbotschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung zum Entwurf eines Bundesbeschlusses über die Hilfeleistung an lawinen- und hochwassergeschädigte private Eisenbahngesellschaften. November 1951. Mit detailierten Angaben zu den Schäden der RhB.


Das Ereignis in den Medien


Il Grigione Italiano, 15. August 1951

Boldini, Rinaldo: Alluvioni catastrofiche nel Moesano. In: Quaderni grigionitaliani. Band 21, 1951-1952. Heft 1

46.249 9.14674 red
46.6012 9.42773 red
46.302 9.11447 red
46.2728 9.10819 red
46.8348 9.45176 red
46.351 9.12254 red
46.5314 9.86937 red
46.7454 8.98537 red
46.2358 9.12507 red

Das Hochwasser 1951 in der Geschichte Graubündens.

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